Historische Gaststätten
Heute gibt es in Wolkenstein 76 Hotels, außerdem einige Dutzend Cafés, Restaurants/Pizzerias und zahlreiche Hütten. In dieser Chronik erwähnen wir nur die historischen Hotels, d. h. jene Gasthäuser, die vor dem Zweiten Weltkrieg erbaut wurden. Die Geschichte der meisten Wolkensteiner Hotels beginnt erst nach dem Krieg, in den 1960er und 1970er Jahren. Die historischen Gasthäuser werden hier nach Baujahr aufgezählt.
Hotel Croce d’Oro / Runcac
Den Gasthof Runcac (später „Croce d’Oro“) gab es schon vor 1600. Als erster „wirt zu Runkatsch“ wird 1553 Parlme Schmalzl erwähnt und später Baldassar Perathoner (1631-1693). Im Archiv der Pfarre St. Christina findet man Unterlagen aus dem Jahr 1716 über einen gewissen Kassian Perathoner (Wirt zu Runcac). Auf einem alten Foto kann man auf einer Hausmauer das Wappen der Familie Perathoner zusammen mit der Jahreszahl 1673 erkennen. Dies deutet darauf hin, dass vermutlich in jenem Jahr am Gasthof größere Umbauarbeiten durchgeführt wurden. Das Haus Runcac hängt geschichtlich gesehen eng mit der Fischburg sowie den Hügeln Col dala Forcia und Col dala Pelda zusammen. Mündliche Überlieferungen besagen, dass sich im Keller des alten Gasthofes ein Kerker befand, samt Folterwerkzeug, so z. B. der „Tropfen“ (ein Wassertropfen fiel ununterbrochen auf den Kopf des gefesselten Gefangenen, und zwar immer auf dieselbe Stelle). Dieser Keller, der im Buch von Wilhelm Moroder Lusenberg (1877-1915) als „keuche-kerker“ bezeichnet wird, wurde zusammen mit Col dala Forcia und dem Gericht von Col dala Pelda (ca. 1642-1840) 1943 bei einem Brand zerstört. Der Gasthof wurde dann unter dem Namen „Croce d’Oro“ neu aufgebaut und von Luis Perathoner und seiner Gattin Maria bis zur Schließung im Jahr 1981 geführt.
Hotel Alpino / Plan
Das alte Gasthaus Plan war viele Jahre lang die letzte Einkehrmöglichkeit vor den Pässen. Schon allein deshalb hatte der Betrieb eine große Bedeutung für Reisende und Händler. Er war außerdem bekannt für viele interessante Ereignisse, erfreuliche ebenso wie traurige. Der Ortsteil Plan (nicht aber das Gasthaus) wird erstmals 1278 in einem Kaufvertrag zwischen Rupert Maulrappe und dem Grafen Meinard II von Tirol erwähnt. Im Archiv der Pfarre St. Christina hat man ein Dokument aus dem Jahre 1691 gefunden, in dem ein gewisser „Adam Perathonner“ als Wirt zu Plan angeführt wird. Er könnte der erste Wirt dieses Gasthauses gewesen sein. Nach dem Krieg erhielt das Gasthaus den Namen „Alpino“. Schon damals verfügte der Betrieb über 20 Betten, seine Hauptaufgabe lag allerdings darin Händler und Reisende mit Essen zu versorgen, bevor diese sich auf den Weg über die Pässe machten. Luis und Erich Demetz erwarben das Haus 1963 (seit 1800 hatte es fünfmal den Besitzer gewechselt), und seit diesem Jahr führt Luis Demetz zusammen mit seinen Kindern das Hotel. Er hatte schon immer eine besondere Vorliebe für englische Gäste und so wurde das Haus in den 1970er und 1980er Jahren zum internationalsten Hotel von Wolkenstein.
Hotel Mondschein / Juan
Das Hotel Mondschein (Juan) wird erstmals 1715 erwähnt, ein weiteres Mal dann 1762 unter dem Namen „Schuan“. 1779 gab es hier eine „Behausung Schuan nebst Prantweinschanks“. 1850 kam man bei „Shuan“ zusammen, um gemeinsam zu singen und 1897 war Juan bereits eines der vier Gasthäuser in der Kuratie von Wolkenstein (zusammen mit Plan, La Bula und La Gërva). Runcac und Maciaconi gehörten zur Pfarrei St. Christina. Während des Zweiten Weltkrieges war das Haus zusammen mit dem Hotel Oswald und dem Gasthaus La Gërva zu einer Unterkunft für Oberschulstudenten aus Bozen umdisponiert worden, die aus Angst vor Bombardierungen aus der Stadt geflohen waren. Das Hotel wurde 1970 geschlossen. Die Metzgerei, viele Jahre lang die einzige Metzgerei, in der das Vieh der Bauern von Wolkenstein geschlachtet wurde, blieb bis Weihnachten 1989 in Betrieb.
Hotel La Gërva / Post zum Hirschen
Der alte Name „La Gërva“ (La Gierva 1715 – làgerbà 1762), wie das Hotel Post zum Hirschen noch heute genannt wird, stammt aus dem Deutschen „Gerber – Gerberei“ (der Ort also, in dem das Leder gegerbt wurde, und das bereits viele Jahre vor der Eröffnung des ersten kleinen Gasthofes). „1779 Schmidhaus zu Lägerbä mit Hamerschmitten y Müllerhaus. 1858 Bauer samt Gemüsegarten“. Das Gasthaus wurde vermutlich in den Jahren 1850-80, nach dem Bau der Grödner Straße, eröffnet. Bis 1849 war hier die örtliche Schule untergebracht. Erstmals erwähnt wird die Schenke La Gërva 1796 (Magdalena Pitscheider Wirtin zu La Gerva). Am 1. Dezember 1873 eröffnete Karl Pitscheider hier auch das erste Postamt. In den Jahren 1895-96 erbaute er dann das Hotel Oswald. Am 4. Jänner 1924 zerstörte ein Großbrand das gesamte Haus und damit alle alten Dokumente über Wolkenstein. Bei diesem Brand verlor auch die vierjährige Rosa ihr Leben (sie war eines der neun Kinder des Wirtes Tone). Bereits im darauf folgenden Jahr wurde das Gebäude noch größer und schöner wieder aufgebaut, so wie wir es auch heute noch vorfinden. Innen wurden auch später immer wieder Renovierungsarbeiten durchgeführt. Das Hotel La Gërva ist seit jeher in Besitz der Familie Pitscheider, auch wenn die Familie zur Zeit der Option 1939 ein Hotel am Ossiacher See in Österreich erworben und sich dort niedergelassen hatte. Während die Familie sich in Ossiach aufhielt, diente das Hotel Post zum Hirschen 1944 als Unterkunft für Studenten und 1945 als Lazarett für deutsche Soldaten. Nach dem Ableben von Tone Senior kehrte dessen Frau Berbl zusammen mit ihren Kindern (drei waren im Krieg gefallen) nach dem Krieg nach Wolkenstein zurück, um die Leitung des Hotels zu übernehmen.
Hotel Stern / La Bula
Das Gasthaus Stern wurde 1908 erbaut, eine Einkehrmöglichkeit gab es hier allerdings schon in den Jahren davor. Erstmals erwähnt wird der „Sternwirt“ vom Hof La Bula 1779. Im Jahr 1907 hatte die Familie von Karl Demetz (später Demez) nach ihrer Rückkehr aus Österreich den gesamten Besitz erworben. Ihre Nachkommen sind noch heute Eigentümer des Hotels. Auf dem Grundstück befanden sich neben dem alten Haus mit Gasthof auch ein kleiner Laden und ein Stadel. Letzterer musste 1924 dem Hotel Zum Stern weichen. Es war dies das erste Hotel in Wolkenstein mit Zentralheizung und fließend Warm- und Kaltwasser in allen Zimmern. Das Hotel „La Bula – Stern“ wurde 1938 erstmals renoviert und von 1943 bis zu Kriegsende von der deutschen Luftwaffe besetzt. 1945, vor dem Ende des Krieges, war hier auch das Wehrertüchtigungslager der SS untergebracht. Das Hotel Stern wurde zunächst 1951 und ein weiteres Mal 1963 erneuert und erweitert.
Hotel Oswald
Das Hotel Oswald wurde 1896 von Karl Pitscheider als Dependance des Gasthofes La Gërva eröffnet und zehn Jahre später erweitert (bei dieser Gelegenheit wurde auch der Turm gebaut). Das „Hotel“, wie es in Wolkenstein von allen genannt wurde, erlebte seine besten Zeiten bereits vor dem Ersten Weltkrieg sowie zur Zeit des Faschismus, als hier viele bekannte Personen aus dem öffentlichen Leben abstiegen: die Königsfamilie aus dem Hause Savoyen, der Wissenschaftler Enrico Fermi sowie zahlreiche andere Persönlichkeiten. Die Gäste aus der hohen Gesellschaft sowie Industrielle, die drei Wochen oder länger hier verweilten, kamen vor allem in den Sommermonaten nach Gröden. Das Hotel war leicht erreichbar und die Lage direkt an der Straße wurde gern gesehen. Auch die Tatsache, dass das Haus nicht auf der Sonnenseite lag, war von Vorteil. Auf den Werbeprospekten wurde sogar mit dem „Schattigen Garten“ geworben. Ein großer Unterschied zu heute, wo man überall mit einer „Sonnenterrasse“ die Gäste lockt. Damals hingegen wollten sich die adeligen Damen nicht bräunen, da nur Bauern und Arbeiter eine dunklere Haut hatten. Bei Sonnenschein flanierten daher die Damen mit einem kleinen Schirm, um die Haut vor den Sonnenstrahlen zu schützen. Am 5. Dezember 1929 wurde das Hotel erstmals auch für die Wintersaison geöffnet und schon vier Jahre später verfügte es über eine Zentralheizung. Einem Dokument aus dem Gemeindearchiv kann man entnehmen, dass das Hotel in seinen Prospekten neben der italienischen Sprache auch die deutsche Sprache verwenden durfte, allerdings erst nachdem die Übersetzung offiziell gutgeheißen worden war. Das Hotel Oswald war in die höchste Kategorie eingestuft worden und galt Europaweit als eines der besten Hotels im gesamten Alpenraum. Während der Bombardierungen auf Bozen von 1944 bis Mai 1945 wurde im Hotel Oswald eine Oberschule für Studenten aus Bozen und Meran eingerichtet. Gegen Ende des Krieges waren hier auch Offiziere der deutschen Wehrmacht untergebracht. 1944 hatten sich sogar 80 Generäle der Wehrmacht im Hotel Oswald zu einem Treffen zusammengefunden. Im Mai 1945 wurde das Hotel zu einem Lazarett für deutsche Soldaten umdisponiert. Wenig später wurde es von den Alliierten besetzt (Amerikaner, Engländer und Franzosen). Nach dem Krieg war das Hotel Oswald für längere Zeit eines der „Camps“ der renommierten Universitäten von Oxford und Cambridge. 1966 musste Ossi Pitscheider aufgrund der hohen Schulden das Hotel an die Finanzgruppe Monti/Riffeser aus Mailand verkaufen. 1970 wurde das Hotel auf Initiative einiger junger Hoteliers aus Wolkenstein für kurze Zeit wieder in Betrieb genommen, dann aber wieder geschlossen. 1978 schließlich wurde es von einer Gesellschaft, zusammengesetzt aus 23 Wolkensteiner Hoteliers, gekauft und 1980 wieder eröffnet.
Hotel Krone
Erstmals erwähnt wird das Hotel Krone 1754. 1897 gab es hier bereits eine kleine Schenke. 1930 wurde Tita Vinatzer (Rustlea) zum Wirt der Krone. Seit damals ist das Hotel in Besitz dieser Familie. 1903 wurde das Haus vergrößert und renoviert und mit modernsten Einrichtungen versehen. Der erste Prospekt des Gasthofes Krone wurde 1910 gedruckt, und zwar mit Preisangaben in Kronen und der Bezeichnung „Wolkenstein, Gröden, Tirol“, natürlich unter dem Österreichischen Reich. Der Gasthof war schon 1910 laut Prospekt „elektrisch beheizt“, „beheizt“ und „modern eingerichtet“. Dem Prospekt kann man außerdem entnehmen, dass es in Wolkenstein damals auch ein Post- und Telegrafenamt gab, einen Arzt, eine Apotheke und eine „Postautoverbindung“ bis zur „Eilzugstazion“ in Klausen. Das Hotel war ganzjährig geöffnet und verfügte über 36 Zimmer mit insgesamt 50 Betten, eine Veranda, eine Terrasse und natürlich ein Restaurant. Zwischen 1943 und 1945 wurde es (wie alle anderen größeren Gasthäuser in Wolkenstein) von der deutschen Wehrmacht besetzt.
Hotel Wolkenstein / Grisi
Das Hotel Wolkenstein wurde von Anton Senoner (Vastlé) erbaut und 1904 eröffnet. Während des Ersten Weltkrieges beherbergte es die Österreichische Bergführerkompanie unter der Leitung ihres Anführers Bart aus Wien und diente zugleich als Lazarett für österreichische Soldaten. 1917 kam Seine Majestät Kaiser Karl I aus Österreich zusammen mit seiner Frau Zita hierher, um den verwundeten Soldaten im Hotel Wolkenstein und im Hotel Ingram einen Besuch abzustatten. Nach dem Krieg 1924 wurde das Hotel an Albert Schenk aus Ala (Trient) verkauft und 1926 an Giovanni Grisi aus Mori, der das Hotel in Hotel Grisi umtaufte. Während des Zweiten Weltkrieges wurde im Hotel Grisi eine Schule für Kinder wohlhabender Familien aus Bozen und Meran eingerichtet, die aus Angst vor Bombardierungen aus den Städten geflohen waren. Davor (von 1939 bis 1942) diente das Hotel als Lazarett und Privatschule für deutsche Studenten. Himmler selbst kam öfter in dieses Hotel, um Kontrollen durchzuführen. Zu den bekanntesten Gästen des Hotels Wolkenstein zählten der Arzt und Psychiater Siegmund Freud, der später allerdings den Ritten als Urlaubsort bevorzugte, sowie Kaiser Karl aus Österreich. 1963 erwarb die Familie Wörgartner aus Nordtirol das Hotel und führt es auch heute noch.
Hotel Maciaconi
Der Hof Maciaconi wurde erstmals 1354 in einem Buch von Josef Tarneller als „Pramazachan“ erwähnt, das Gasthaus selber ist aber sicherlich nicht so alt. Der Inhaber Alois Riffeser (1844-1922) begann schon früh mit dem Handel von Holzschnitzereien. Dadurch konnte er reichlich Geld beiseite legen und 1877 das Haus Maciaconi samt Geschäft, Magazin und Gasthaus bauen. Letzteres wird erstmals 1897 erwähnt. Die erste Lizenz für das Gasthaus wurde 1928 ausgestellt, der erste Wirt war Zenz Riffeser (Pigon). Dieser wanderte allerdings zur Zeit der Option (1939) nach Österreich aus, sodass der Häuserkomplex von Maciaconi an die „Ente Tre Venezie“ fiel. Das Hotel, das 1932 von Alfons Demetz zunächst in Pacht genommen und 1955 schließlich gekauft wurde, war während des Zweiten Weltkrieges ebenso wie das Hotel Wolkenstein zu einer Schule und einem Studentenhaus umfunktioniert worden. Zwischen dem Gasthaus und dem Geschäft war von den Alliierten, angeführt von den Amerikanern, ein Lazarett eingerichtet worden. Das Hotel nahm schon immer eine Vorreiterrolle ein: Es war scheinbar das erste Gasthaus, das über eine Espressomaschine verfügte, das ein Taxi hatte, eine Benzinpumpe und eine Tabaklizenz.
Gasthof Val / Langental (heute Sportzentrum der Carabinieri)
Das Hotel Val wurde Ende des 19. Jahrhunderts von Laurënz Lardschneider, dem Bauern von Ciampac, erbaut. Er verstarb 1908 im Alter von nur 31 Jahren. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde das Hotel an Franz Pitscheider (La Gërva) verkauft, damals bereits Besitzer des Gasthofes Uridl in St. Christina und Bruder von Oswald Pitscheider (Hotel Oswald) und Tone Pitscheider (Gasthof La Gërva). Von 1930 bis Mai 1945 führte sein Sohn Josef zusammen mit dessen Gattin Maria Moroder (Trinadeianesc – St. Ulrich) den Gasthof. Josef wurde am 17. Mai 1945 am Staulanzapass von den Partisanen ermordet. In den 1960er Jahren wurde das Gebäude samt dazugehörigem Grundstück an einen Mailänder verkauft. Dieser verkaufte es seinerseits an den Staat weiter, der hier das Sportzentrum der Carabinieri einrichtete.
Hotel Ingram
Erbaut 1907 trug das Hotel anfangs den Namen „Alpenrose“. Während des Ersten Weltkrieges wurde der Gasthof vor allem von Offizieren bewohnt und diente als Basislager für Soldaten an der Dolomitenfront. Die beiden Seilbahnen zum Grödner- und zum Sellajoch starteten ebenfalls von hier. 1917 kehrten sogar Kaiser Karl I von Österreich und seine Gattin Zita im Gasthof ein, um Soldaten zu besuchen. 1919 kaufte Anton Schenk aus Lajen den Gasthof. Ihm gehörte bereits die Ingram Schwaige (heute Valentini), die auf der anderen Seite des Baches lag. Um sich dem Faschismus anzupassen, änderte man in den 1930er Jahren den Namen Alpenrose in „Albergo alla Stazione“. Der Besitzer Anton Schenk hatte 1924 auch den ersten Autobus gekauft und bot schon damals eine Busverbindung zwischen Bozen und Wolkenstein an. Dieser Dienst wurde dann allerdings vom faschistischen Regime abgesetzt, das anschließend den öffentlichen Dienst SAD einrichtete. 1959 wurde das Hotel dem Enkel Adolfo Lussardi und dessen Mutter Berta Schenk übergeben, die den Namen des Hotels in Ingram umänderten.
Pension Valentini (bis 1951 Ingram Schwaige oder Fungëia)
(1487 Fungaya, 16… Der Gerichtsschreiber wohnte zeitweilig im Haus Fungea, 1858 Anton Schenk, Fungoi). Zwischen 1870 und 1890 hatte eine Mure das alte Haus und den Stadel mitgerissen. Beide waren in Besitz von Anton Schenk aus Lajen und wurden vor allem im Sommer als Schwaige genutzt. Anton Schenk baute 1909 zunächst den Gasthof und später auch den Stadel wieder auf. Das Hotel wurde 1931 an die Familie Valentini aus Campitello verkauft, die es bis zur Schließung 2005 weiterführte.
Hotel Plan de Gralba
1930 wurde zunächst das Haus erbaut, zwei Jahre später dann auch der Stadel und der Stall. Früher gab es am Plan de Gralba nur Weideflächen und Geröll und das Flussbett war noch nicht geregelt. Das Hotel Plan de Gralba wurde immer wieder vergrößert.
Hotel Roma
Der Gasthof Roma in Plan (heute Villa Roma) wurde 1930 erbaut und 1981 niedergerissen.
Pension La Sëlva
Das erste Gästehaus im Ortsteil La Sëlva wurde 1932 von Adelaide Puntscher Wild auf dem Grundstück des Hofes La Sëlva erbaut. Das erste Haus verfügte über nur zwei Gästezimmer, 1954 zählte es dann schon 47 Betten und ein Restaurant, wo fast alle Gäste der umliegenden Häuser ihr Abendessen einnahmen. Die Pension La Sëlva war eines der ersten Häuser, das mit „Touropa“ zusammenarbeitete, dem wichtigsten deutschen Reiseveranstalter damals. Der Ortsteil La Sëlva verfügte bis 1950 über keine ausgebaute Straße und die Gäste wurden nur mit Geländewagen oder Schlitten zur Pension gebracht. Man kann sagen, dass die Familie Puntscher im Fremdenverkehr eine Vorreiterrolle gespielt hat.
Hotel Flora
Das Haus wurde 1932 von Franz Mussner (Pinter) und seiner Frau Catarina Ploner am Fuloni-Hof erbaut. 1982 übernahm deren Tochter Franca zusammen mit ihrem Mann Paul Bernardi den Betrieb.
Pension Zur Sonne / Villa Al Sole
Das Haus wurde 1933 von Andrea Senoner (Burdengëia) erbaut, aber erst nach Renovierungsarbeiten 1950 als Pension eröffnet. 1990 wurde das Gebäude niedergerissen und das heutige Residence „Villa Al Sole“ erbaut.
Bar Costa (heute Hotel Europa)
In den Jahren 1937/38 erbaute Franz Costa Senior (Bäcker von Caspier) hier das erste Haus und verpachtete es an seine Schwägerin Stina de Rustlea, die ein „Kaffeehaus“ einrichtete. Ab 1950 arbeitete Franz Costa Junior (von 1964 bis 1980 Bürgermeister von Wolkenstein) bei seiner Tante und übernahm 1954 den Betrieb. 1965 änderte er den Namen in Pension Europa um.
Bar / Pension Nives
Die Pension Nives (heute ein Hotel) wurde nach dem Ersten Weltkrieg (zwischen 1920 und 1930) von Gabriel Riffeser (Pigon) erbaut. Er war der erste in Wolkenstein, der mehrere Autos besaß und 1936 sogar ein Taxiunternehmen mit vier Lizenzen gründete. 1945 wurde Gabriel Riffeser zusammen mit vier weiteren Grödnern von den Partisanen ermordet. Im Haus Nives war von 1956 bis 1965 das Fremdenverkehrsamt untergebracht. Die Pension Nives wurde jahrelang verpachtet, bis sie im Jahr 2000 an Luis Linder verkauft wurde, der sie 2007 niederriss und das Hotel Nives erbaute.
Villa Langkofel / Pension Villa Sella
Dieses Haus am Tlusel-Hof im Ortsteil Plan da Tieja wurde von Johann Nepomuk Demetz vor dem Ersten Weltkrieg erbaut und erhielt den Namen Villa Langkofel. Johann Nepomuk Demetz hatte damals vom DÖAV die Regensburgerhütte gepachtet, musste diese aber wieder abtreten, als er 1939 für das „Reich“ optierte. Die Villa Langkofel wurde 1938/39 renoviert und unter faschistischem Regime in Villa Sella umbenannt. Nach 1980 wurde die Pension verkauft. Heute steht hier ein Haus mit Ferienwohnungen und einer Pizzeria.
Hotel Cir
Das Haus wurde 1938 von Malia Demetz (Plan) erbaut. Nachdem sie ein Stockwerk gebaut hatte, vermietete sie hier zusammen mit ihrem Gatten Quirino Zardini einige Zimmer, allerdings nur eine Saison lang, da sie für das „Reich“ optierte und daher wegzog. Das Gebäude wurde daraufhin von der „Ente Tre Venezie“ übernommen. 1947 erwarb Marcaurelio Pasti anlässlich einer Versteigerung in Venedig das Gebäude. Die Familie Pasti kam so nach Wolkenstein und trug maßgeblich an der Entwicklung des Skigebiets am Dantercëpies bei: In den Jahren 1947/48 wurde das Hotel Cir erbaut, dann der Sessellift vom Grödner Joch zum Dantercëpies und schließlich die Gondelbahn von Wolkenstein aus.
Hotel Gardenia - Pension Delago
Das Haus Villa Delago, später Pension Delago, war 1934 von Hans Delago (Sohn des Professors und ehemaligen podestà Leo Delago) erbaut worden. Auch König Umberto von Savoyen urlaubte 1939 hier zusammen mit seiner Frau Maria José von Belgien und den Kindern Vittorio Emanuele und Maria Pia. 1970 erwarb die Familie Luis Hofer das Haus, vergrößerte es und änderte den Namen in Hotel Gardenia um.
Hotel Casa Alpina / Dopolavoro Ferroviario di Bologna
Das erste Haus wurde in den Jahren 1939/40 vom „Dopolavoro Ferroviario di Bologna“ erbaut und war als Feriendomizil für Angestellte der italienischen Eisenbahn bestimmt. Nach dem Krieg wurde es dann zu einem Hotel, das auch andere Gäste beherbergte.
Hotel Miramonti
Das Hotel Miramonti (heute ein baufälliges Gebäude oberhalb der Kreuzung von Grödner- und Sella Joch), wurde 1938, zur Zeit des Faschismus, von der „Opera Nazionale Dopolavoro“ erbaut. Nach dem Krieg wurde es jahrelang verpachtet, bis es 1994 geschlossen wurde. Das Gebäude fiel zunächst in Besitz der Autonomen Provinz Bozen Südtirol bevor es für 433.354,00 Euro an die Gemeinde Wolkenstein verkauft wurde.
Pension Ciampinoi
Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges begann ein gewisser Signorelli mit dem Bau dieses Hauses. Nach dem Krieg, 1948, verkaufte er es (auch wenn noch nicht fertig gestellt) an Emil Demetz (Hotel Mondschein). Dieser eröffnete hier 1950 eine Pension. Seit 1980 gibt es in diesem Haus ein Restaurant/Pizzeria.
Wolkensteinschlössl / Villa Dolomiti
Dieses Haus, das heute den Namen Villa Dolomiti trägt, ist einzigartig in seinem Stil und zieht noch immer neugierige Blicke auf sich. Eduard Prinoth aus St. Ulrich ließ das Jagdhaus 1899 nach einer Zeichnung des Architekten A. Ritter von Inffeld bauen und verkaufte es 1936 an Franzl Perathoner (Col). Das Schlössl ist geschichtlich gesehen sehr interessant, da hier 1945, zur Zeit der Bombardierungen, die Ehefrau von Martin Bormann (der gefürchtete Sekretär von Adolf Hitler) Unterschlupf gesucht hatte. Gerda Bormann war unter dem falschen Namen Gerda Bergmann nach Wolkenstein gekommen. Ihr Sohn Helmuth sowie zwei weitere Geschwister gingen 1944 und 1945 sogar hier zur Schule. Nach dem Krieg wurde das Haus mehrere Jahre lang während der Sommermonate als „Kinderheim“ genutzt. Geführt wurde es bis nach 1960 von der Familie Kasslatter (Hotel Olympia).