Wolkenstein im Laufe
der Jahrhunderte

Interessante Daten

9000-5000 v. Chr.

Funde unterhalb des Grödner Jochs (Plan de Frea) im Jahr 1977 lassen auf Besiedlungen schließen, die auf die Zeit zwischen 9000 und 5000 v. Chr. zurückgehen.

800-500 v. Chr.

Der historische Weg „Troi Paian“ führt über Juac ins Langental und weiter zum Grödner Joch bis nach Livinallongo.

800-15 v. Chr.

Die Alpen werden von den Rätern bewohnt.

15 v. Chr.

Die Römer besiedeln die Alpen.

383-405 n. Chr.

Christianisierung Grödens durch das Bistum Trient.

486 n. Chr.

Fall des Römischen Reiches.

500-600 n. Chr.

Gröden fällt unter das Bistum Säben.

901 n. Chr.

Der Bischof verlegt seinen Sitz nach Brixen.

999 n. Chr.

Die Bezeichnung „Forestum ad Gredine“ wird erstmals in einem Dokument erwähnt.

1100

Die Diözese Freiburg erhält das Recht die Gebiete Gralba, Ciavazes, Frea, Dantercëpies und Nives zu nutzen.

1140-1160

Mitte des 12. Jahrhunderts fällt Gröden an die Pfarrei Lajen.

1200-1235

Es wird das Schloss Wolkenstein im Langental erbaut.

1237

„Wolckhenhstain“ wird erstmals in Zusammenhang mit Arnoldus von Wolkenstein erwähnt.

1293

Das Schloss Langental und der gesamte Gerichtssitz werden an Randolf von Villanders verkauft.

1348

Viele Menschen fallen der Pest zum Opfer.

1363

Margarethe Maultasch übergibt Rudolf IV von Habsburg das gesamte Land Tirol. Ab diesem Zeitpunkt fällt Gröden (mit kleinen Unterbrechungen) bis 1918 zu Österreich.

1377

Geburtsjahr des letzten Minnesängers Oswald von Wolkenstein (gestorben 1445).

1380

Friedrich, ein Enkel von Randolf, der dem Gerichtssitz von Wolkenstein vorsteht, ehelicht die Besitzerin der Trostburg und zieht in die Trostburg.

1440

Gröden erhält seinen ersten Kurat (aus Lajen).

1503

Es wird die erste (nicht geweihte) Kapelle auf den Niveswiesen erbaut.

1517

Die Kapelle auf den Niveswiesen wird vergrößert.

1522-1525

Das Schloss im Langental wird von einer Steinlawine zerstört.

1622-1641

Die Fischburg wird erbaut.

Die Kapelle zur Hl. Ottilia wird erbaut.

1636

Die Pest befällt wieder das Tal.

1640

Das Haus Col dala Pelda wird zum Gerichtssitz der Grafen von Wolkenstein.

1660

Erste Regelung zur Nutzung von Weideflächen.

1670

Die der Muttergottes geweihte Kapelle wird abermals vergrößert.

Es entsteht eine kleine Kirche.

1678

Die Kirche erhält einen Kirchturm.

1731

Der Graf von Wolkenstein lässt das erste Pfarrhaus erbauen (wo sich heute die Skischule befindet) und überlässt der Kirche auch das dazugehörige Grundstück.

1736

Wolkenstein erhält den ersten Priester („Expositus“).

1740

Am Kirchturm wird die Kirchturmuhr angebracht.

1762

Große Volkszählung: Wolkenstein zählt 956 Einwohner.

1775

Der Ort Wolkenstein wird im Theresianischen Kataster erwähnt.

1780

In Wolkenstein gibt es 93 Bauernhöfe.

1809

Der Gerichtssitz von Wolkenstein wird mit jenem von Kastelruth zusammengelegt.

1809

Französische Soldaten kommen nach Plan.

1809-1810

Während der Napoleonischen Kriege fällt Tirol viermal an Frankreich und für

einen bestimmten Zeitraum auch an Bayern.

1811

Die Gemeinde Wolkenstein wird erstmals in den Bayerischen

Kreisadministrationsakten erwähnt.

1815

Gröden fällt zusammen mit dem restlichen Tirol an Österreich.

1816

Große Not im Tal: Aufgrund eines lang andauernden Vulkanausbruchs

in Indonesien bleibt die Sonne den ganzen Sommer über bedeckt.

1831

Josef Anton Senoner (Vastlé) beginnt mit dem Vertrieb von Holzschnitzereien

(bereits im selben Jahr wird sein Betrieb bei der Handelskammer eingetragen).

1836

Diebe überfallen das Haus Rustlea und töten fünf Personen.

1840

Die erste (bis heute bekannte) Lithographie von Wolkenstein.

1841

Die Fischburg wird den Gemeinden Wolkenstein und St. Christina geschenkt,

und zwar zur Einrichtung eines Armenhauses.

1848

Es werden das erste Gemeindehaus und die Schule erbaut (neben der Kirche).

1851

Josef Nocker (Frata) wird zum ersten Bürgermeister von Wolkenstein.

1856

Am 26. Oktober wird die Grödner Straße ab Waidbruck eröffnet.

1864

Paul Grohmann besteigt als erster den Piz Boè.

1869

Am 13. August besteigt Paul Grohmann erstmals den Langkofel.

1869

Wolkenstein zählt 928 Einwohner.

1870-1872

Die alte Kapelle wird niedergerissen und die erste Kirche in neugotischem Stil erbaut.

1871

Gründungsjahr des Kirchenchores.

1872

Luis Riffeser beginnt mit dem Vertrieb von Holzschnitzereien.

Sein Sohn Anton gründet 1922 die Firma ANRI.

1872

Am 10. Oktober wird in der neuen Kirche die erste Messe gefeiert.

Geweiht wird die Kirche allerdings erst 1877 vom Bischof von Trient.

1873

Im Gasthof La Gërva wird das erste Postamt eröffnet.

1874

Im Friedhof von Wolkenstein wird erstmals jemand begraben.

Die Kirche erhält ihre erste Orgel.

1880

Wolkenstein zählt 950 Einwohner.

1881

Erstbesteigung der Grohmannspitze.

1882

Das Jahr der großen Überschwemmungen: Die Mure von Fussel fordert am

18. September sechs Todesopfer (zu Überschwemmungen kam es auch 1885 und 1888).

1884

Am Sellajoch wird die Valentinihütte eröffnet (auf Gemeindegebiet von Canazei).

1885

Am 2. Juli eröffnet der Österreichische Alpenverein eine Sektion in Gröden.

1886

Erstbesteigung der Puezspitze am 4. September.

1887

Erstbesteigung der Großen Cirspitze.

1888

Eröffnung der Regensburgerhütte.

1889

Eröffnung der Puezhütte.

1893

Am 12. März wird die Freiwillige Feuerwehr Wolkenstein gegründet.

In der Nähe des Niveskreuzes wird das erste Lager gebaut.

1893

Wolkenstein hat neun Bergführer (1902 gibt es in ganz Gröden insgesamt 22 Bergführer).

1894

Eröffnung der Langkofelhütte und der Bambergerhütte.

1895

Eröffnung des Oskar-Schuster-Steiges.

1896

Eröffnung des Hospizes am Grödner Joch.

1896

Gründung der Raiffeisenkasse Wolkenstein.

1896

Gründung des Rodelclubs St. Ulrich-Gröden.

1896

Das Hotel Oswald wird gebaut.

1897

In Wolkenstein gibt es mittlerweile 156 Häuser und ca. 1.000 Einwohner.

1902

Am 15. August wird die Schützenkompanie Wolkenstein gegründet.

1903

Eröffnung des Schutzhauses am Sellajoch.

1903

Es wird das Hotel Krone gebaut.

1904

Es wird das Hotel Wolkenstein (Grisi) gebaut.

1905

Das E-Werk im Ortsteil Dorives wird in Betrieb genommen.

1908

Eröffnung der ersten Kunstschule von Wolkenstein.

1908

Gründung des Alpen Skiclubs Ladinia.

1908

Erstes Skirennen am Dantercëpies.

1912

Deutsche Soldaten eröffnen den Pössnecker Klettersteig.

1914-1918

34 Männer aus Wolkenstein verlieren im Ersten Weltkrieg ihr Leben.

1915

Am 23. Dezember erreicht der erste Wagon der Grödner Bahn den Ortsteil Plan.

1916

Die Straßen zu den Pässen werden für Militärfahrzeuge geöffnet.

1919

Gröden fällt an Italien (im Friedensvertrag von Saint Germain am 2. September).

1923

Gründung des Skiclubs Sella.

1924

Wolkenstein verfügt über zehn Hotels mit 530 Betten, zwei Schutzhütten

mit 90 Betten und 30 Privatzimmervermieter mit 140 Betten.

1925

Die Gemeinde verkauft die Fischburg an Baron Franchetti.

1925

Gründungsjahr der Musikkapelle Wolkenstein.

1926

Italiens König kommt am 28. August nach Gröden.

1926-1928

Im Langental wird der Schießstand errichtet.

1927

Es wird das Weideordnungsgesetz erlassen, das bis heute Gültigkeit hat.

1928

Unter dem „podestà“ Renzo Sartori werden am 8. Jänner die Gemeinden

von Wolkenstein und St. Christina zu einer einzigen Verwaltung zusammengeschlossen.

1928/1929

Eröffnung des ersten italienischen Kindergartens im Haus Villa Augusta.

1929

Das Hotel Oswald öffnet erstmals auch im Winter.

1934

Im Langental wird eine Sprungschanze gebaut. Diese wird 1936 restauriert.

1935-1936

Ausbau der Grödner Straße auf dem Abschnitt Maciaconi-Dorives.

1936

Am Sellajoch wird eine Kapelle errichtet.

1937

Gründung der Skischule Wolkenstein.

1937

Im Februar werden die Italienmeisterschaften im Skispringen (Langental)

und im Ski Alpin ausgetragen.

1937 und 1938

Die Gemeinde verkauft zahlreiche Grundstücke an Auswärtige, um den Ort zu italienisieren.

1937-1938

Der Schlittenlift am Costabella wird in Betrieb genommen.

1938

Der Schlittenlift am Ciampinëi wird in Betrieb genommen.

1938

Wolkenstein und St. Christina werden zu einem Kurort und erhalten einen eigenen

Fremdenverkehrsverein.

1939

Option: 251 Personen (24%) entscheiden sich für Italien, 836 Personen (76%)

optieren für das Deutsche Reich und 88 Personen enthalten sich der Stimme.

1939

Wolkenstein zählt 1.690 Gästebetten und 106.000 Übernachtungen.

1939-1945

49 junge Wolkensteiner müssen im Zweiten Weltkrieg ihr Leben lassen.

1940

Offizieller Name: Selva in Gardena (Wolkenstein).

1943

Der faschistische „podestà“ Primo Bidischini unterschreibt zum letzten Mal ein Protokoll der Gemeinde. Am 2. Oktober unterzeichnet Adolf Senoner (Vastlé) als kommissarischer Bürgermeister ein Protokoll in deutscher Sprache.

1944-1945

Zahlreiche Führer der SS und der Deutschen Armee kommen nach Wolkenstein. Himmler wohnt in der Villa Ardita (erbaut vom Präfekten Mastromattei), Speer in der Casa al Monte, Bormann im Haus Villa Dolomiti (Wolkensteinschlössl) und dessen Familie (unter dem Namen Bergmann) im Haus Villa Stevia.

1945

Fünf Wolkensteiner werden am 17. Mai von den Partisanen zum Staulanzapass gebracht und dort ermordet: Adolf Senoner (Vastlé), Engelbert Ploner (St. Christina), Gabriel Riffeser (Pigon), Josef Pitscheider (Langental) und Cosmas Demetz (St. Christina).

1947-1948

Am Frëinahang wird der erste Skilift in Betrieb genommen.

1948

Der Sessellift am Dantercëpies wird genehmigt. Er wird 1950 in Betrieb genommen.

1949

Wolkenstein wird zu einer eigenen Pfarrei.

1949

Die Kapelle, die der Gefallenen der beiden Weltkriege gedenkt, wird eingeweiht.

1949

Die Firma ANRI erhält ihre erste Schnitzmaschine.

1949

In der Schule wird erstmals paritätisch unterrichtet.

1950

Von Plan de Gralba zum Piz Setëur wird ein Sessellift errichtet.

1951

In Wolkenstein fallen im Winter über 13 m Schnee.

1952

Erste demokratische Gemeindewahlen nach dem Krieg.

1952

Erster Skilift am Risaccia.

1953

Wolkenstein erhält wieder ein Fremdenverkehrsamt.

1954

Gründung des Bergrettungsdienstes.

1954

Eröffnung der Toni-Demetz-Hütte an der Langkofelscharte.

1954

Gründung des Alpenvereins Gröden (Lia da Mont).

1955

Einweihung der ersten Wasserleitung in Wolkenstein.

1956

Italienmeisterschaften im Rodeln am Plan de Gralba.

1957

Die Gondelbahn zur Langkofelscharte wird in Betrieb genommen.

1957

Erstes Skirennen „Coppa Tre Comuni Ladini di Gardena“.

1958

Der Fernseher hält in Wolkenstein Einzug.

1960

Die Grödner Bahn fährt am 29. Mai zum letzten Mal durchs Tal.

1960

Auf den Niveswiesen wird der erste Skilift in Betrieb genommen: Larciunëi. Im darauf

folgenden Jahr werden drei weitere Lifte gebaut: Nives, Biancaneve und Cadepunt.

1962

Am Piz Miara wird ein Kruzifix aufgestellt.

1962

Renzo Bernardi und Ludwig Moroder besteigen erstmals im Winter die Nordwand

des Langkofels.

1963

Die zwischen 1961 und 1963 erbaute Gondelbahn zum Col Raiser wird in Betrieb genommen.

1963

Der kälteste Winter nach 1829 (zwischen dem 13. Jänner und dem 8. Februar

zeigte das Thermometer morgens immer -20°C).

1963

Am 3. Oktober wird der erste Kindergarten eröffnet.

1963/1964

Erstes Schuljahr an der Mittelschule Wolkenstein (im Gebäude der Kunstschule).

1964

Gründung des Kulturvereins („Lia per Cultura y Usanzes“).

1966

Carlo Senoner (Frëina) wird in Portillo (Chile) Slalomweltmeister.

1968

Eröffnung des Klettersteigs „Tridentina“.

1968

Das Wappen der Familie von Wolkenstein wird zum offiziellen Wappen der

Gemeinde Wolkenstein.

1968

Heinrich Perathoner (Linacia) feiert im Juli seine Primiz (bis heute die letzte in Wolkenstein).

1969

Eröffnung der beiden Seilbahnen Ruacia-Sochers und Wolkenstein-Ciampinoi

für jeweils 50 Personen.

1970

Alpine Skiweltmeisterschaften in Gröden.

1970

Wolkenstein zählt 2.017 Einwohner (mehr als doppelt so viele als 50 Jahre zuvor).

1977

Am 19. Juni wird der neue Kindergarten (neben der Grundschule) eingeweiht.

1977

Am 25. September wird im Friedhof die neue Kapelle eingeweiht, die der Bergopfer gedenkt.

1977-1986

Zahlreiche archäologische Funde in Gröden.

1978

Die Autonome Provinz Bozen erklärt das Gebiet Langental, Stevia, Juac, Puez,

Chedul und Cir zum Naturpark Puez-Geisler.

1978

Am 2. Juli wird die Schützenkompanie Wolkenstein neu gegründet.

Sie war im Jahr 1923 aufgelöst worden.

1979

Offizielle Eröffnung der Öffentlichen Bibliothek Wolkenstein.

Bücher wurden bereits seit 1971 entliehen.

1979

Im August stürzen am Langkofel fünf deutsche Bergsteiger in den Tod.

Es ist dies die größte Tragödie am Berg, die es in Wolkenstein je gegeben hat.

1981

Bau der Mittelschule und Renovierungsarbeiten an der Kunstschule.

1982

Erstes großes Netz an Abwasserleitungen in Wolkenstein.

1982

Der Staatspräsident On. Sandro Pertini besucht die Mittelschule.

1983

Bau des neuen Gemeindehauses und des Musikpavillons.

Die Einweihung erfolgt am 23. September 1984.

1983

Gründung der Volkstanzgruppe.

1983

Am Wanderweg Daunëi-Langental werden die Stationen des Kreuzweges aufgestellt.

1983

Der „Giro d’Italia“ macht erstmals Halt in Wolkenstein

(es folgen weitere Etappenziele in den Jahren 1984, 1985, 1991, 1998 und 2000).

1984

Abriss des alten Gemeindehauses am Kirchplatz.

1986

Am 31. Jänner und am 1. Februar fällt über 1 m Neuschnee.

1987

Eröffnung des Tenniszentrums im Ortsteil Isgla.

1988

Eröffnung eines Büros des „Istitut Ladin Micura de Rü“ im Kindergartengebäude.

1988

Ein Teil der Pfarrkirche wird abgerissen und neu aufgebaut.

Die Einweihung erfolgt am Kirchtag des Jahres 1990.

1988

Das Fernsehen überträgt am 12. Juli die erste Fernsehsendung in ladinischer Sprache (TRAIL).

1989

Eröffnung des Eisstadions Pranives samt Turnhalle und Schießstand.

1991

Referendum zur Kandidatur Grödens als Austragungsort der alpinen Skiweltmeisterschaften im Jahr 1997. In Wolkenstein stimmen 40% der Bevölkerung dagegen, auf Talebene sprechen sich über 50% gegen eine Kandidatur aus.

2000

Wolkenstein zählt 2.502 Einwohner (500 mehr als noch 30 Jahre zuvor).

2003

Eröffnung der unterirdischen Standseilbahn „Gherdëina Ronda“ zwischen Ruacia

und Col Raiser.

2003

Bau der Kapelle am Grödner Joch.

2003

Eröffnung des Klettersteigs Pertini am Stevia (Langental).

2005

Die Gemeinde erwirbt die Bahntrasse der ehemaligen Grödner Bahn.

2008

Eröffnung der unterirdischen Parkgarage am Nivesplatz.

2008

Die Straße vom Hotel Des Alpes bis zur Kirche wird zur Fußgängerzone.

2008

Der Extrembergsteiger Karl Unterkircher kommt bei einer Expedition am Nanga Parbat
(Himalaya) ums Leben.

2010

Eröffnung des Zentrums „Karl Unterkircher“ mit Kletterhalle am Nivesplatz.

2010

Der Stadel „Tublà da Nives“ und die angebaute Glaskonstruktion werden

zu einem Kulturzentrum.

2012

Einweihung des neuen Fussballplatzes mit Kunstrasen in Plan.